Der Energieausweis ist ein wichtiger und seit 2007 gesetzlich verpflichtender Bestandteil jeder Immobilie. Der Ausweis, der von zertifizierten Energieberater erstellt wird, gewährt nicht nur wichtige Informationen über den Energiebedarf eines Gebäudes, er leistet durch die dort hinterlegten Sanierungsvorschläge auch einen wichtigen Beitrag zur deutschen Energiewende sowie zum Klimaschutz.
Im Energieausweis als Begrifflichkeiten immer wieder herausstechend: der Primärenergiebedarf und der Endenergiebedarf. Fachbegriffe, deren Bedeutung sicher die Wenigstens auf Abruf bereit haben. Wem ist es zu verübeln?
Um Licht ins Dunkle zu bringen, werden wir uns in diesem Blogbeitrag genauer mit diesem ‘Fach-Kaudawelsch’ beschäftigen und erläutern, welche Bedeutung beiden Begriffen zugrunde liegt und welche Informationen sie über das Energieverhalten eines Gebäudes liefern.
Der Primärenergiebedarf
Beginnen wir mit dem Primärenergiebedarf. Der Primärenergiebedarf bezeichnet die Gesamtmenge an Energie, die für die Bereitstellung der Energie, die in einem Gebäude genutzt wird, erforderlich ist. Es geht also um die gesamte Energie, die notwendig ist, damit der Endenergiebedarf des Hauses gedeckt werden kann. Der Primärenergiefaktor berücksichtigt hierbei nicht nur die tatsächlich genutzte Energiemenge, sondern auch die, die zur Gewinnung, Umwandlung und den Transport des Energieträgers bis in das Gebäude benötigt wird. Denn: Damit die Endenergie überhaupt zur Verfügung stehen kann, sind viele vorgelagerte Vorgänge in den Prozess involviert. Fossile Energieträger wie Erdöl, Erdgas oder Kohle müssen beispielsweise erst aufwändig gewonnen und oft umgewandelt werden. Zudem müssen sie gespeichert und transportiert werden. Alle diese Prozesse verbrauchen Energie. Energie, die beim späteren eigenen Energiebedarf des Hauses noch gar keine Rolle spielt. Daher fällt die zur Deckung des Endenergiebedarfs von Gebäuden benötigte Primärenergiemenge oft am Ende viel höher aus als der Bedarf der eigentlichen Endenergie.
Der Endenergiebedarf
Womit wir bereits beim zweiten Fachbegriff angekommen wären: der Endenergie.
Von einem Endenergiebedarf spricht man, wenn man sich auf die tatsächlich genutzte Energie in einem Gebäude bezieht, ohne die Energie, die für die Übertragung und Verteilung von Energie erforderlich ist, mit einzurechnen. Dieser Wert fällt zumeist deutlich geringer als der des Primärenergiebedarfs aus und gibt ein besseres Bild davon ab, wie viel Energie tatsächlich im Gebäude verbraucht wird.
In beiden Fällen ist es wichtig zu beachten, dass die jeweiligen Berechnungen durch den zuständigen Energieberater auf Simulationen basieren, die auf bestimmte Annahmen und Verhaltensmuster zurückgeführt wurden. Die tatsächlichen Energiebedürfnisse eines Gebäudes können folglich von den im Energieausweis angegebenen Werten abweichen.
Von beiden Energieverbrauchsangaben ist die Auskunft über den Primärenergiebedarf bei weitem ein sehr viel wichtigerer Indikator für den Klimaschutz als der des Endverbrauchs. Da er die Gesamtmenge an Energie berücksichtigt, die für die Bereitstellung der Energie erforderlich ist, kann nur der Primärenergiebedarf auch dazu beitragen, den Energieverbrauch eines Wohnhauses nachhaltig zu reduzieren und dessen CO2-Ausstoß zu verringern. Es macht einen erheblichen Unterschied, ob die Heizung in einem Gebäude mit Strom aus einem Kraftwerk, mit Erdgas oder zum Beispiel mit Solarthermie-Modulen betrieben wird.
Dennoch ist auch der Endenergiebedarf für ein energieeffizientes Bauen von großer Wichtigkeit. Der Endenergiebedarf gibt ein gutes und umfangreiches Bild davon ab, wie viel Energie tatsächlich im Gebäude verbraucht wird und wie man dessen Energieeffizienz verbessern könnte. Dies kann etwa durch die Verwendung von effizienteren Geräten, die Optimierung der Gebäudehülle oder die Verwendung von erneuerbaren Energien erreicht werden.
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Bei weiteren Fragen steht Ihnen unser Energieberater, Herr Jonas Fechner, zur Verfügung. Welche Dokumente Sie für die Beantragung eines Energieausweises brauchen, erfahren Sie auf unserer Website oder unter 040-22 61 630-71 (Mo-Fr, 9-18 Uhr).
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